Sojadrinks – Stiftung Warentest findet zu hohe Nickel-Werte


Sojadrinks – Stiftung Warentest findet zu hohe Nickel-Werte
Milchalternativen aus Soja enthalten teilweise Nickel, hat die Stiftung Warentest herausgefunden. Die Stiftung Warentest hat Sojadrinks ins Labor geschickt und in einigen von ihnen reichlich Nickel entdeckt. Das Schwermetall kommt über den Boden in die Pflanzen. Für besonders empfindliche Nickelallergiker könnte das ein Problem sein.

Sojadrinks

12 Bio-Drinks, 3 konventionelle

Getestet hatte die Stiftung Warentest die Geschmacksvariante natur, mit und ohne zusätzliches Kalzium. Provamel erhielt die Note „gut (2,1)“, das Hofgut Storzelen folgte mit „gut (2,3)“. Allos und Alnatura lagen mit „befriedigend (3,2) und „befriedigend (3,3) im Mittelfeld, während Natumi mit „mangelhaft (5,3)“ auf dem vorletzten Platz landete. Noch schlechter schnitt die Eigenmarke dm Bio ab, deren Sojamilch verkeimt war und vom Unternehmen schon vorab aus dem Verkehr gezogen wurde.

Neben sensorischen Mängeln bei Natumi und Alnatura war der Gehalt an Nickel der wesentliche Grund für die Abwertungen bei Natumi, Allos und Alnatura sowie einigen LEH-Produkten. In drei Fällen (darunter Natumi) seien die Gehalte so hoch gewesen „wie sie uns in Lebensmitteltests bisher nicht begegnet sind“ schreibt die Stiftung in ihrer Zeitschrift Test, nennt aber keine konkreten Werte. Sie erwähnt lediglich, dass die europäische Lebensmittelbehörde EFSA eine tolerierbare tägliche Aufnahmenemenge für Nickel von 2,8 Mikrogramm je Kilogramm Körpergewicht festgelegt hat und ein 60 Kilogramm schwerer Mensch diesen Wert überschreitet, wenn er einen Viertelliter der drei am höchsten belasteten Sojadrinks zu sich nimmt. Daraus errechnet sich, dass die Nickelkonzentration in diesen drei Drinks höher als 672 Mikrogramm je Liter gewesen sein muss. Gesetzliche Grenzwerte gibt es keine, so dass auch Produkte mit diesen Gehalten verkehrsfähig sind.

Risiken von Nickel sind gering

Über gesundheitliche Gefahren sagt die Stiftung wenig. „Hoher Nickelverzehr schadet der Fortpflanzungsfähigkeit“ heißt es dort knapp. Zitiert wird zudem der Allergieexperte Axel Schnuch mit dem Fazit, dass sich Nickelallergiker nicht in ihrer Ernährung einschränken müssten. Nur bei „hoch Sensibilisierten“ könne eine Aufnahme von Nickel mit dem Essen zu einem Ekzem führen, das sei aber „eher selten“ der Fall. Die EFSA formuliert das mit der Fortpflanzung deutlich zurückhaltender: „Ergebnisse aus Tierstudien weisen auf mögliche Auswirkungen auf Fortpflanzung und Entwicklung durch eine langzeitige (‚chronische‘) Exposition gegenüber Nickel hin.“ Die von der EFSA zusammengestellten Daten zeigen auch, dass in vielen Lebensmitteln, darunter Soja, Kakao, Nüsse, Honig und Fische, Nickelgehalte über 1000 Mikrogramm je Kilogramm vorkommen können.

Fazit: Entwarnung im Laden. Trotzdem hat die Stiftung recht, wenn sie schreibt: „Die Hersteller sollten die Nickelgehalte besser überwachen.“

Bio-Eigenmarken sind besser

Die Stiftung hat Testergebnisse der letzten Monate nach den Kategorien Handelsmarken und Herstellermarken ausgewertet. Im Ergebnis zeigen sich wenig Unterschiede. Bei den Bio-Produkten allerdings waren die Herstellermarken deutlich häufiger „mangelhaft“ als die Handelsmarken (16 % zu 6 %). Bei den konventionellen Produkten schnitten zwar auch die Handelsmarken besser ab, allerdings nicht so ausgeprägt.

von Leo Frühschütz aus der bio-markt.info

Quelle Symbolbild © Pixabay/rawpixel 

VIELEN DANK, Herr Frühschütz !!!

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