Vedisches Hagebutten-Oxymel
Der Herbst schenkt uns diese stille, tiefe Magie… genau die Zeit, in der die Hagebutten am Wegesrand wie kleine rubinrote Herzfunken glühen. Sie tragen eine kraftvolle Botschaft: Rückzug, Stärkung, Wärme im Inneren. Aus ayurvedischer Sicht ist die Hagebutte ein wahrer Schatz für Rasa (Körperflüssigkeiten), Rakta (Blut) und unser zartes Ojas, das Immunsystem & emotionale Stabilität schenkt.
Da klassisches Oxymel jedoch Essig enthält – und Essig im Ayurveda nicht empfohlen wird – entsteht hier eine wunderschöne, sattvige Alternative: ein Hagebutten-Oxymel ohne Essig, hergestellt mit Honig und natürlicher Säure aus Zitrone oder Granatapfel. Mild, herzöffnend, wärmend und perfekt für die kühle Jahreszeit.
2. Ayurvedischer Hintergrund (Doshas, Rasa, Agni, Dhatus)
Hagebutten wirken im Ayurveda kühlend, leicht sauer und gleichzeitig nährend. Sie unterstützen besonders Rasa Dhatu (Körperflüssigkeiten) und Rakta Dhatu (Blutgewebe), reduzieren mildes Pitta und schenken Vitalität.
Honig gilt als Yogavahi – ein Stoff, der die Wirkung anderer Substanzen tief ins Gewebe trägt. Gleichzeitig reduziert er Kapha und fördert das Agni, ohne schwer zu werden. Die milde Säure (Zitrone oder Granatapfel) harmonisiert das Verdauungsfeuer, ohne Pitta zu reizen – im Gegensatz zu Essig, der sowohl Pitta als auch Rakta stark aufheizen würde.
Das Ergebnis ist ein Elixier, das:
- Sanft die Abwehr stärkt
- Ojas nährt
- Agni harmonisiert
- Blut und Haut klärt
- Vata beruhigt
- Kapha mobilisiert
… und gleichzeitig wunderbar schmeckt.
3. Zubereitung & Zutaten (erzählerisch)
🌺 Zutaten für ca. 300 ml Elixier
- 100 g frische oder getrocknete Hagebutten (halbiert oder grob zerkleinert)
- 200 g roher Bio-Honig (ich nehme gern gern Waldhonig)
- 80–100 ml Zitronensaft oder frisch gepresster Granatapfelsaft
- optional: Kardamom, Vanille, Ingwer oder Zimt – je nach Dosha und Jahreszeit
🌼 Zubereitung
Die Hagebutten (ganz und mit den Kernen) zunächst grob mörsern oder kurz im Mixer anstoßen – so öffnen sich die Zellwände, ohne die empfindlichen Wirkstoffe zu zerstören. Übergieße sie anschließend mit Zitronen- oder Granatapfelsaft und lasse sie 1–2 Stunden ziehen. Dieser Prozess löst die Vitamine und Polyphenole auf ganz natürliche Weise. Danach gibst du den rohen Honig dazu, rührst langsam und liebevoll, bis ein samtiges, dickflüssiges Elixier entsteht. Fülle es in ein sauberes Glas und bewahre es kühl auf.
4. Dosha-Anpassungen
Vata
- Granatapfelsaft statt Zitrone
- Vanille oder Kardamom
- milder Geschmack, beruhigend & nährend
Pitta
- Granatapfelsaft ist ideal
- etwas Rosenwasser für Kühlung
- keine erhitzenden Gewürze
Kapha
- Zitrone statt Granatapfel
- etwas Ingwer oder Zimt
- wirkt anregend & schleimreduzierend
5. Ayurvedische Essenz & Fazit
Dieses Hagebutten-Oxymel ist ein kleines Herbstlicht für dein Immunsystem. Es verbindet die sattvige Süße des Honigs mit der kraftvollen Herzenergie der Hagebutte – ohne die Pitta-reizende Schärfe von Essig. Es stärkt Ojas, harmonisiert Agni und wirkt auf ganz natürliche Weise reinigend, nährend und erdend. Ein Elixier, das sowohl im Ayurveda als auch in der europäischen Volksheilkunde zu Hause ist – eine Brücke zwischen Welten.
Im Ayurvedazentrum Malente findest du neben saisonalen Rezepten auch Kochkurse, ayurvedische Ernährungsberatungen und individuelle Konstitutionsanalysen.
Wenn du herausfinden möchtest, welches Dosha in deinem System gerade dominiert oder wie du deine Ernährung optimal auf dein Agni abstimmen kannst, kannst du ganz einfach einen Termin buchen:
👉 https://www.terminland.de/ayurvedazentrum-malente
Foto copyright by Imke Anandani
#AyurvedazentrumMalente #AyurvedaRezepte #OxymelOhneEssig #Wildkräuter #Hagebuttenliebe #AyurvedaHerbst #AyurvedaDeutschland
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Es gibt 1 Kommentar
Add yours